Wie jeder Natio­nal­park, zumin­dest im deut­schen Sprach­raum, ver­fügt auch der Natio­nal­park Unte­res Oder­tal über eine Natio­nal­park­ver­wal­tung. Sie ist im ehe­ma­li­gen Gesin­de­haus des im Krieg kaum zer­stör­ten Guts­kom­ple­xes Crie­wen unter­ge­bracht, die Natur­wacht, die orga­ni­sa­to­risch der öffent­lich-recht­li­chen Stif­tung Natur­schutz­fond Bran­den­burg unter­steht, im benach­bar­ten ehe­ma­li­gen Schwei­ne­stall. Im schön reno­vier­ten ehe­ma­li­gen Korn­spei­cher fin­det sich heu­te das Dorf­ge­mein­schafts­haus, im eins­ti­gen Schaf­stall das sehens­wer­te Besu­cher­infor­ma­ti­ons­zen­trum. In einer Bau­lü­cke wur­de zu DDR-Zei­ten, völ­lig deplat­ziert, eine häss­li­che Turn­hal­le gebaut. In einer gelun­ge­nen Gemein­schafts­ak­ti­on zwi­schen der Gemein­de Crie­wen, der Stadt Schwedt und der Natio­nal­park­stif­tung Unte­res Oder­tal konn­te die­se abge­ris­sen und statt­des­sen am Orts­rand ein neu­er Sport­platz mit moder­ner Turn­hal­le errich­tet wer­den. Wei­te­re Gebäu­de sind lei­der im Krieg ver­lo­ren gegan­gen und nur noch in sei­nen Grund­mau­ern zu erken­nen, wie zum Bei­spiel der ehe­ma­li­ge Rin­der­stall. Recht gut erhal­ten und pri­vat bewohnt ist hin­ge­gen am Ran­de des von Peter-Joseph Len­né kon­zi­pier­ten Parks das Ver­wal­ter­haus und eben­falls nicht weit ent­fernt das Vor­werk, eben­falls mit einem Ver­wal­ter­haus für den land­wirt­schaft­li­chen Bereich.

Die Natio­nal­park­ver­wal­tung, ursprüng­lich dem Lan­des­um­welt­amt in der Abtei­lung Natur­schutz als eige­nes Refe­rat ange­glie­dert, ist nun direkt der Natur­schutz­ab­tei­lung des bran­den­bur­gi­schen Minis­te­ri­ums für Land­wirt­schaft, Umwelt und Kli­ma­schutz (MLUK) zuge­ord­net. Ein Amt, also eine Behör­de im ver­wal­tungs­recht­li­chen Sin­ne ist die Natio­nal­park­ver­wal­tung aber nicht. Das haben sei­ner­zeit die Land­rä­te aus den betrof­fe­nen Krei­sen Bar­nim und Ucker­mark ver­hin­dert. Als Behör­de im recht­li­chen Sin­ne fun­gie­ren also, jeweils für ihren Bereich, die bei­den Kreis­ver­wal­tun­gen, die Natio­nal­park­ver­wal­tung leis­tet Zuarbeit.

Neben dem staat­lich orga­ni­sier­ten und ver­wal­te­ten Natur­schutz (Natio­nal­park­ver­wal­tung, Natur­wacht) haben sich aber seit der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung – und das dürf­te ein­ma­lig, zumin­dest im deut­schen Sprach­raum, sein – vier pri­vat­recht­li­che Orga­ni­sa­tio­nen gebil­det, die zwar hoch pro­fes­sio­nell, aber auch stark durch ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment getra­gen, wich­ti­ge Auf­ga­ben im Natur­schutz, in der Land­schafts­pfle­ge und in der Land­wirt­schaft über­nom­men haben, so der 1992 gegrün­de­te Ver­ein der Freun­de des Deutsch-Pol­ni­schen Euro­pa-Natio­nal­parks Unte­res Oder­tal e.V. (Natio­nal­park­ver­ein), die 1995 gegrün­de­te Natio­nal­park­stif­tung Unte­res Oder­tal, die Inter­na­tio­nal­park Unte­res Oder­tal GmbH und die Öko Agrar GmbH Unte­res Oder­tal. Die­se vier Orga­ni­sa­tio­nen, die stark vom bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ment getra­gen sind und gera­de die Men­schen vor Ort in den Natio­nal­park als akti­ve Part­ner mit ein­be­zie­hen wol­len, arbei­ten eng mit­ein­an­der zusam­men, um unnö­ti­ge Rei­bungs­ver­lus­te und ein neid­vol­les Gegen­ein­an­der zu vermeiden.

Dane­ben gibt es einen staat­li­chen För­der­ver­ein Natio­nal­park Unte­res Oder­tal e.V., Vor­sit­zen­der ist der Bür­ger­meis­ter der Stadt Schwedt, Jür­gen Pol­zehl, Stell­ver­tre­ter ist der Lei­ter der Natio­nal­park­ver­wal­tung, Dirk Trei­chel. Sinn und Zweck des Ver­eins ist es vor allem, finan­zi­el­le Mit­tel zu gene­rie­ren, bei­spiels­wei­se von den städ­ti­schen Stadt­wer­ken, um Ver­an­stal­tun­gen ver­schie­de­ner Art im Natio­nal­park­ge­biet durch­füh­ren zu können.