Oder-Ästuar

Die Kar­te zeigt das gesam­te Oder-Ästu­ar, also das Mün­dungs­ge­biet der Oder, das bei Hohen­saa­ten beginnt, wenn sich die unver­bau­te Oder, an dem Oder­bruch vor­bei, durch die Enge bei der Neun­ha­ge­ner Insel zwängt. Das dann nörd­lich fol­gen­de Oder­äs­tu­ar liegt prak­tisch auf Mee­res­hö­he, hat also kaum Gefäl­le. Die ursprüng­lich in die­sem Ästu­ar mäan­drie­ren­de Oder mit ihren zahl­rei­chen Alt- und Neben­ar­men wur­de Anfang des 20. Jahr­hun­derts von nie­der­län­di­schen Fach­leu­ten in die heu­ti­ge, gepol­der­te Form gebracht.

Karte Oder-Ästuar

Internationalpark Unteres Odertal

Die Kar­te zeigt den deutsch-pol­ni­schen Inter­na­tio­nal­park, der durch gemein­sa­me Erklä­rung Polens und Deutsch­lands 1993 gegrün­det wur­de. Er umfasst auf deut­scher Sei­te den Natio­nal­park Unte­res Oder­tal und das Land­schafts­schutz­ge­biet unte­res Oder­tal und auf pol­ni­scher Sei­te den Land­schafts­schutz­park Zeh­den (Cedy­n­ski Park Kra­jobra­zowy) und den Land­schafts­schutz­park Unte­res Oder­tal (Park Kra­jobra­zowy Doli­na Dol­nej Odry). Die­ses grenz­über­schrei­ten­de, euro­päi­sche, spe­zi­ell deutsch-pol­ni­sches Gebiet umfasst ins­ge­samt 117.274 Hektar.

Karte Internationalpark Unteres Odertal

Die Polder im unteren Odertal

Das unte­re Oder­tal wur­de Anfang des 20. Jahr­hun­derts von nie­der­län­di­schen Fach­leu­ten neu geglie­dert, die Stro­mo­der an den Ost­rand des Tals gelegt, die alte Oder und die Wel­se­mün­dung mit eini­gen Kanal­durch­sti­chen zur Hohen­saa­ten-Fried­richs­tha­ler Was­ser­stra­ße umge­stal­tet. Dazwi­schen kamen meh­re­re hun­dert Kilo­me­ter lan­ge Alt­arme zu lie­gen. Es wur­den dabei sowohl Tro­cken­pol­der geschaf­fen, die ganz­jäh­rig nicht über­flu­tet wer­den wie der Lunow-Stol­per Tro­cken­pol­der oder der Fried­richs­tha­ler Tro­cken­pol­der (5/6), auf Wunsch der ört­li­chen Land­wirt­schaft aber auch soge­nann­te Nass­pol­der, die im Win­ter­halb­jahr durch geöff­ne­te Ein- und Aus­lass­bau­wer­ke vom dann in der Regel höher ste­hen­de Oder­was­ser über­flu­tet wer­den und orga­ni­schen Dün­ger auf die Wie­sen brin­gen. Auf deut­scher Sei­te wur­den die tech­ni­schen Bau­wer­ke nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung mit einem außer­or­dent­lich hohen Kos­ten­auf­wand auf den neu­es­ten Stand gebracht. Auf pol­ni­scher Sei­te pla­nen Was­ser­bau­er Ähn­li­ches, obwohl die Pol­der seit 1945 nicht mehr gepflegt und der Natur fak­tisch als sekun­dä­re Wild­nis zurück­ge­ge­ben wor­den sind.

Karte Polder im unteren Odertal

Naturschutzgroßprojekt von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung (Gewässerrandstreifenprogramm)

Naturschutzgroßprojekt von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung (Gewässerrandstreifenprogramm)

1992 star­te­ten das Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um, unter Lei­tung von Umwelt­mi­nis­ter Prof. Dr. Klaus Töp­fer, und das Bun­des­amt für Natur­schutz (BfN), unter der Lei­tung von Prof. Dr. Mar­tin Uppen­brink, gemein­sam mit dem Land Bran­den­burg, ver­tre­ten durch den Umwelt­mi­nis­ter Mat­thi­as Platz­eck, das damals größ­te Natur­schutz­groß­pro­jekt von gesamt­staat­lich reprä­sen­ta­ti­ver Bedeu­tung, mit einem Finanz­vo­lu­men von 60 Mil­lio­nen DM. Die Kar­te zeigt die geplan­te Zonie­rung, also das Kern­ge­biet in einer Grö­ßen­ord­nung von unge­fähr 11.500 Hekt­ar und das Pro­jekt­ge­biet. Das Gewäs­ser­rand­strei­fen­pro­jekt wur­de im Jah­re 2000 vom dama­li­gen Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Wolf­gang Birth­ler (SPD) ein­sei­tig und vor­zei­tig abge­bro­chen, die für Bran­den­burg bereit­ge­stell­ten Mit­tel flos­sen zurück in den Bun­des­haus­halt. Es bleibt aber Grund­la­ge für die För­der­mit­tel­ver­wen­dung des Ver­eins der Freun­de des Deutsch-Pol­ni­schen Euro­pa-Natio­nal­parks Unte­res Oder­tal e.V.

Karte Naturschutzgroßprojekt von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung (Gewässerrandstreifenprogramm)

Nationalpark Unteres Odertal

Im Jah­re 1995 und dann novel­liert im Jah­re 2006 wur­de der bis­her ein­zi­ge bran­den­bur­gi­sche Natio­nal­park im unte­ren Oder­tal durch Bran­den­bur­ger Lan­des­ge­setz gegrün­det. Die Kar­te zeigt das unge­fähr 10.500 Hekt­ar gro­ße Natio­nal­park­ge­biet eben­so wie die seit 2006 bestehen­de Zonie­rung. Zone I (50 % des Natio­nal­par­kes) soll sich als soge­nann­tes Total­re­ser­vat zu einer sekun­dä­ren Wild­nis ent­wi­ckeln. Wäh­rend die Zone Ia sofort aus jeder Nut­zung genom­men wird, soll sich Zone Ib erst per­spek­ti­visch dazu ent­wi­ckeln. Zone II (eben­falls 50 % des Natio­nal­par­kes, also gut 5.000 Hekt­ar) soll wei­ter­hin dem Arten- und Bio­top­schutz die­nen und lang­fris­tig exten­siv land­wirt­schaft­lich genutzt werden.

Karte Nationalpark Unteres Odertal