Agro­forst in Stolzenhagen

Auf einem Acker am Natio­nal­park Unte­res Oder­tal, zwi­schen Stol­zen­ha­gen und Gell­mers­dorf gele­gen, wur­de von der Natio­nal­park­stif­tung Unte­res Oder­tal auf eige­nem Grund und Boden in den letz­ten Tagen eine soge­nann­te Agro­­forst-Kul­­tur ange­legt. Dabei wur­den, in wei­ten Rei­hen geord­net, auf 6 Hekt­ar Acker­land 62 Bäu­me gepflanzt: 44 Ess­kas­ta­ni­en, 11 Els­bee­ren und 7 Baum­ha­sel, soge­nann­te kli­ma­sta­bi­le Wert­höl­zer. Ziel die­ses Feld­ver­su­ches ist es, eine Land­wirt­schaft zu erpro­ben, die auch in Zukunft, ange­sichts sin­ken­der Nie­der­schlä­ge und stei­gen­der Tem­pe­ra­tu­ren im Osten Bran­den­burgs mög­lich und ertrag­reich sein wird. Der Kli­ma­wan­del stellt die Land- und Forst­wirt­schaft, gera­de in den neu­en Län­dern, vor enor­me, unab­seh­ba­re Her­aus­for­de­run­gen. Wir müs­sen neue Lösun­gen aus­pro­bie­ren. Des­we­gen ver­an­stal­tet die Bran­den­bur­gi­sche Aka­de­mie Schloss Crie­wen auch vor­aus­sicht­lich vom 29. bis 30. April 2021 einen inter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Kon­gress zum The­ma „Not­wen­di­ge Anpas­sun­gen der Land- und Forst­wirt­schaft an den Kli­ma­wan­del – Agro­forst­maß­nah­men und Streu­obst­wie­sen“.

Die Bäu­me sind so gepflanzt, dass der Land­wirt mit sei­nem bis­he­ri­gen Maschi­nen­park wei­ter­hin dazwi­schen, wie gewohnt, wirt­schaf­ten kann. Von der Kom­bi­na­ti­on Bäu­me auf land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen erhof­fen wir uns:

  1. Nach­hal­tig siche­re Erträ­ge durch Ver­bes­se­rung des Mikro­kli­mas (Schutz vor extre­men Klimaeinflüssen)
  2. Ero­si­ons­schutz, Ver­rin­ge­rung der Nitrat­aus­wa­schung und Boden­ver­dich­tung sowie Schutz der orga­ni­schen Bodensubstanz
  3. Auf lan­ge Sicht zusätz­lich zu der Feld­frucht auch Ertrag an wert­vol­len Edel­laub­höl­zern, die wirt­schaft­lich ver­wer­tet wer­den können
  4. Auf­wer­tung des Landschaftsbildes
  5. Erhö­hung der Biodiversität

Agro­forst­sys­te­me sind im Gespräch und im Kom­men. Öffent­li­che För­de­rung gibt es dafür bis­her lei­der nicht. Wir leis­ten hier Pio­nier­ar­beit, stell­ver­tre­tend für die ande­ren land­wirt­schaft­li­chen Betrie­be. Auch das gehört zu den Auf­ga­ben der Natio­nal­park­stif­tung. Jeder kann sich die Anpflan­zun­gen selbst­ver­ständ­lich allei­ne anse­hen. Wer eine fach­li­che Ein­füh­rung haben möch­te, wen­de sich bit­te an unse­ren Geschäfts­füh­rer, Herrn Micha­el (Tel.: 03332 / 219824, ).

Dr. Ans­gar Vössing
Stif­tungs­vor­sit­zen­der